2.00

Die Idee klingt toll: Man bezahlt ein paar Euro pro Monat und bekommt für unterschiedliche Veranstaltungen Tickets zugewiesen, so dass man sich selbst nicht umschauen muss und trotzdem immer Unterhaltung da ist. Zudem gibt es teilweise echt richtig gute Sitzplätze, für die man als Normalsterblicher eigentlich nicht bezahlen will. (Weswegen die wahrscheinlich auch nicht ausverkauft sind und somit zur Verlosung an TwoTickets weitergegeben werden.)
Wenn man das sinnvoll umsetzen und wirklich service- und kundenorientiert arbeiten würde, wäre es eine richtig gute Sache. Die Veranstalter haben mehr Teilnehmer und die TwoTickets-Mitglieder mehr Abwechslung und Unterhaltung.
Das Problem ist nur: Die Umsetzung ist schlecht, sehr schlecht. Zunächst einmal landen viele der "Sie haben Tickets gewonnen"-Mails im Spam-Ordner. Gut, das mag vielleicht noch an gmail liegen, aber Leute, ganz ehrlich, soll ein Riesenkonzern wie Google sich da ändern oder müsste man da vielleicht die Mails anpassen? Die "Sie haben Ihre Tickets verfallenn lassen"-Mails kommen ja dann oft genug durch...
Als nächstes ist es sehr entscheidend, wo man wohnt, denn, obwohl man überall den gleichen Betrag bezahlt, bekommt man in einer kulturellen Hochburg wie Dresden viel mehr sinnvolle (also zu den Interessen passende) Tickets als im kulturell nicht ganz so stark vertretenen Thüringen (Jena). Das mag an dem größeren Angebot liegen, aber es ist nicht so, dass es hier gar keine interessanten Veranstaltungen gibt. Zudem dürfte es aufgrund der geringen Einwohnerzahl hier in Jena ja auch weniger TwoTickets-Mitglieder geben, unter denen dann verlost wird, aber das ist natürlich reine Spekulation von mir persönlich.
Was mich jetzt, nach fast 4 Jahren Mitgliedschaft, wirklich dazu bewegt hat, TwoTickets wieder zu verlassen, ist die Tatsache, dass der angebotene Service nicht eingehalten/umgesetzt wird. In meinem konkreten Fall wollte ich jetzt schon zum 2. Mal Tickets an ein Nicht-Mitglied verschenken, aber beim Veranstalter (der ja dann vor der Veranstaltung die Tickets ausstellen muss) ist weder mein, noch der Name meines Bekannten, an den ich verschenkt habe, angekommen. Ich habe das bereits vor der Veranstaltung bei TwoTickets gemeldet, aber man hat mir nicht weitergeholfen. Die Tickets seien angeblich nicht angenommen worden und sind nun an andere Mitglieder gegangen. Das einzige, was man tun könne, ist, mir den "Sofortklick", mit dem ich das Verschenken an ein Nichtmitglied "bezahlen" musste, zurückzugeben. Mir blieb also nichts anderes übrig, als selbst Tickets zu kaufen, um meinen Kopf zu wahren und mich nicht, wie beim ersten Verschenken schon, vollkommen zu blamieren. Allerdings habe ich später noch mal auf die Seite von TwoTickets geschaut und Freikarten für genau "meine" Veranstaltung gesehen, die per Sofortklick verfügbar waren. Als Kunde frage ich mich natürlich: Wieso kann mir der Kundenservice nicht als Ausgleich, weil offensichtlich mit dem eigenen System etwas nicht funktioniert hat, die Karten manuell zuweisen? Auf Nachfrage hieß es von TwoTickets, dass das absichtlich nicht möglich sei. Man vertraut bei TwoTickets also offensichtlich seinen eigenen Mitarbeitern nicht. Übrigens darf der Kunde, wenn er bei TwoTickets anruft, ordentlich in die Tasche greifen, denn ein Anruf vom Handy aus kostet pro Minute über 40 Cent. Auch diese "überaus kundenorientierte" Vorgehensweise wurde mir von TwoTickets erklärt: Mit den geringen Nutzerbeiträgen könne man sich einen Telefondienst halt nicht anders leisten. Aber ich könnte ja jederzeit Mails schreiben, selbige würden auch zeitnah beantwortet. Wenn ich aber als Kunde in diesen Mails dann nur ausweichende Standardaussagen wie "Sie haben doch aber mit TwoTickets schon so und so viel Geld gespart" oder "bitte beachten Sie die hier verlinkte Anleitung zum Verschenken von Tickets an Nichtmitglieder" bekomme, dann nützt mir das reichlich wenig. Aber natürlich kann man auf diese Weise besser den Ärger der Kunden von sich abhalten. Schönen Dank auch.