Pyrenäen - Adventure & Beach Kombi August 2019
Es gab leider viele negative Aspekte, Ereignisse und Auffälligkeiten, die ich im Berg Camp und Nautic Almata erlebt habe.
Es wurden nur wenige Programmpunkte angeboten, vor allem in den Pyrenäen. Als wir morgens um 8 Uhr angekommen sind und die Zelte bezogen hatten, gab es für uns den gesamten Tag bis 18:00 Uhr nichts zu tun und kein Programm oder sonstige Vorstellungsrunden. Das fand erst abends statt. Außerdem haben wir abends erst unsere zwei Teamer bekommen, somit hatten wir den gesamten Tag über keine richtigen Ansprechpartner. Allgemein gab es wenige Aktionen neben den Touren, außer jeweils abends ein Abendprogramm.
Die Organisation war extrem schlecht!
Z.B. Die Nachtwanderung bis 0:00 wurde am Abend vor der Gipfeltour gemacht, für die man um 6:00 Uhr aufstehen musste. Und bei der Sportansage wurde noch mitgeteilt, geht früh schlafen, dass ihr fit seid...ja wie denn bitte, wenn die Nachtwanderung dann an den Vorabend gelegt wird?!
Die Mountainbike Tour wurde am heißesten Tag der Woche gemacht und die schwerste und anspruchsvollste Tour startete zur heißesten Zeit des Tages um 12:30 Uhr.
Auch in Nautic Almata war die Organisation total schlecht. Man könnte eigentlich davon ausgehen, dass bei so vielen Teamern und so viel Erfahrung alles organisiert und strukturiert ablaufen würde, aber dem war überhaupt nicht so. Eine Freundin hatte die SUP Sunrise Tour und die Windsurfing Schnupperstunde vor Ort dazu gebucht und wurde irgendwie nicht in die Listen eingetragen, sodass es Ewigkeiten gedauert hat, bis sie wusste, wann sie die Programmpunkte hat. Einige aus meinem Camp hatten zuhause Windsurfen gebucht, was aber aufgrund des starken Windes ausfallen musste. Das Geld haben sie nicht zurückbekommen, da es im Vorhinein gebucht wurde.
Ich hatte die SUP Sunrise Tour gebucht, zu der man sich um 6:15 Uhr getroffen hat, nur dass der Teamer 20 min zu spät kam und die Sonne schon fast aufgegangen war. Zudem war es anfangs nicht klar, ob es für alle genug Boards gab, was aber zum Glück der Fall war.
Echt anstrengend war, dass bei Bühne in Nautic Almata Musik lief und die AI-Bar, an der immer Essen und Getränke ausgeschenkt wurden, 15 m weiter ihre Musik laut aufgedreht hat. Wenn man dann dazwischen an den Tischen saß, wurde man von beiden Seiten von lauter Musik beschallt.
In Nautic Almata sind manche Programmpunkte, die an dem Aktivplan hingen, einfach ausgefallen, ohne, dass darauf hingewiesen wurde. Wir haben zweimal eine halbe Stunde gewartet und mehrere Teamer gefragt, die aber alle nicht Bescheid wussten, um am Ende herauszufinden, dass das Programm einfach nicht stattfindet. Als Ausrede wurde gemeint, dass die Wechseltage oft chaotisch seien. Bei einer so großen Organisation mit jahrelanger Erfahrung, ehrlich gesagt wenig nach vollziehbar!
Ein weiterer Punkt, der mir extrem negativ aufgefallen ist, ist dass die Teamer sich abgekapselt haben. In den Pyrenäen und Nautic Almata hatten die Teamer ihr eigenes Camp, das man nicht betreten durfte. In den Pyrenäen gab es so etwas wie eine Rezeption, an der man "vorsprechen" konnte. In welchem Zelt unsere Teamer geschlafen haben, wussten wir auch nicht, wenn also nachts ein Notfall gewesen wäre, hätten wir nur ins Teamer Camp laufen können, um laut zu schreien, in der Hoffnung, dass unsere Teamer davon aufwachen.
Bei vielen Teamern hat man gemerkt, dass sie nur ihren Job machen. Sie waren zwar nett, aber wirkten nicht so, als ob sie aufrichtiges Interesse an uns hätten.
Die Mountainbike Tour in den Pyrenäen (s.oben) war der absolute Horror. Ich habe mich für die schwere Tour um 12:30 Uhr entschieden, da ich schon wesentlich schwere und längere Touren gefahren bin. Zuerst sind wir auf einer Straße in der gleißenden Sonne zu einem Ort gefahren, um unsere gestellten Trinkflaschen aufzufüllen. Diese waren mit 0,5 l Volumen ganz nebenbei gesagt für solche Temperaturen und Anstrengungen viel zu klein, zumal jeder Teilnehmer nur eine Flasche bekam. Dann sind wir den Berg hoch gefahren, dessen Weg sich in Kurven aus Schotter und Steinen hochgezogen hat. Wir hatten einen Teamer an der Spitze und einen am Ende unserer Gruppe, die sich auf dem Weg immer weiter verteilt hat. Ein Junge, nennen wir ihn Finn, und ich waren ziemlich weit am Ende und nach einiger Zeit so kaputt, dass wir alle fünf Meter anhalten mussten und uns hingesetzt haben, weil wir einfach nicht mehr weiter konnten. Hinter uns war noch ein anderer Junge und der Teamer, die wir aber nicht sehen konnten, weil sie noch weiter hinten waren. Wir hatten drei Möglichkeiten: 1. uns irgendwie den Berg weiter hoch quälen, in der Hoffnung, dass es nicht mehr weit ist, 2. sitzen bleiben und auf die beiden am Ende warten und 3. runter zu ihnen fahren. 1. war äußerst unrealistisch und 3. zu deprimierend und unsinnig, falls wir dann mit dem Teamer doch den Berg hoch fahren würden. Also haben wir gewartet und gewartet, aber es kam keiner, denn der Teamer ist mit dem Jungen zurück zum Camp gefahren, weil der sich übergeben hatte, was wir aber nicht wussten. Als keiner kam, sind wir dann doch irgendwie den Berg hochgekommen, der hinter der nächsten Kurve auch wieder etwas flacher wurde. Als wir die anderen dann schon von Weitem sehen konnten, wurden sie vom Teamer schon wieder weiter geführt, ohne dass auf uns gewartet wurde. Das Einzige, dass er uns entgegen gebracht hat, als wir dann die anderen am Gipfelpunkt erreicht hatten, war ein genervter Blick und ein Kommentar, wie "Schön, dass ihr auch mal da seid.". Im weiteren Verlauf ist der andere Teamer dann auch wieder zu uns gestoßen. Einen Teamer haben wir dann aber auf dem Weg zurück wieder verloren, weil ein Fahrradteil bei jemandem abgefallen ist und jemand aus dem Camp mit einem neuen Fahrrad im Bulli vorbeikommen musste, um es auszutauschen. Nach einiger Zeit sind wir, mit einem Teamer, dann auch wieder auf die lange Ausgangsstraße gekommen und Finn und ich waren körperlich total am Ende. Deshalb waren wir wieder ganz hinten und es hat sich eine Lücke zu den anderen gebildet. Als der Teamer dann einen kurzen Stopp gemacht hat, um auf uns zu warten, hat er uns aufgefordert etwas mehr in die Pedale zu treten, dass die Gruppe zusammen bleibt und ich dachte ich höre nicht richtig! Anstatt auf die Schwächeren zu achten, die fast aus dem Sattel fallen und etwas langsamer zu fahren, sollten wir aufpassen, dass die Gruppe zusammen bleibt! Uns ging es immer schlechter und als wir nochmal einen kurzen Halt gemacht haben, hat der Teamer den Bulli auf dem Weg zurück ins Camp abgefangen und wir beide wurden dann im Bulli zurück gefahren. Als wir dann im Camp waren, hatten wir sogar keine Kraft mehr die Tür aufzumachen und Finn ist vor den Toilettenhütten fast zusammen gebrochen. Es kam aber kein Teamer, um nach uns zu gucken.
Am gleichen Abend war die Nachtwanderung und am nächsten Tag sollte die fünfstündige Gipfeltour um 7:00 Uhr starten. Die Nachtwanderung habe ich nicht mitgemacht, weil ich dann viel zu wenig Schlaf gehabt hätte. Als ich mich am nächsten Morgen nicht so gut fühlte, habe ich auch die Gipfeltour abgesagt und mich den Tag über ausgeruht. Finn ging es anscheinend wieder besser und er hat die Wanderung mitgemacht, wurde von den Teamern aber auch nicht gefragt, ob er sich fit fühle, nachdem es ihm am Tag zuvor so schlecht ging, geschweige denn, dass ihm von einer Teilnahme abgeraten wurde. Als die Tour zu Ende war, lagen er und ein anderer Junge komplett flach und beide haben sich übergeben. Insgesamt hatten ungefähr 10 Leute aus unserem Camp in der Woche einen Sonnenstich und haben sich übergeben, weil sie zu viel Anstrengung bei extremen Temperaturen mit zu wenig Wasser gemacht haben.
Die Teamer hatten irgendwie eine verzerrte Wahrnehmung, denn sie wollten uns trotzdem irgendwelche Berge hochschicken und sogar als ich bei der "Rezeption" mehreren Teamern vorgetragen habe, dass ich mich nicht fit für das Klettern bei der Hitze fühle und nicht mitmachen möchte, weil man echt aufpassen musste, dass man nicht, wie ein Drittel meines Camps, den halben Urlaub über Brechtüten verbringt, wenn man sich etwas überschätzt. Die Teamer wollten mich trotzdem überreden mitzumachen, es sei nicht anstrengend, man sei nicht viel in der Sonne usw. Ich habe dann später unsere Teamerin abgefangen und ihr nochmals abgesagt.
In den Pyrenäen gab es auch kein Mittagessen, was man bei den Anstrengungen echt gebraucht hätte. Man konnte sich zwar beim Frühstück noch Baguette schmieren oder Obst einpacken, aber ein Baguette liefert keine nennenswerten Nährstoffe und man kann sich keine ganze Woche mit Äpfeln als Grundnahrungsmittel ernähren.
Das Abendessen war aber wirklich lecker.
Die Hygiene war ekelhaft, weil man sein eigenes Campinggeschirr, sowohl im Berg Camp, als auch in Nautic Almata, immer selbst abwaschen musste, wofür es Schwämme an den Spülbecken gab, von denen man nicht wissen wollte, wie viele Bakterienkulturen darin schon leben.
Alles im allem sind die Go Jugendreisen meiner Erfahrung nach nicht weiter zu empfehlen!
GO Jugendreisen