Das sind die fünf wichtigsten Online Marketing Trends 2022
Soziale Medien werden auch 2022 die Gewinner im Marketing-Mix sein. Unsere Welt wird immer digitaler, die Corona-Pandemie hat diese Entwicklung beschleunigt. Allen Skandalen rund um den Facebook-Gründer Marc Zuckerberg und dem jüngst in Meta umbenannten Konzern zum Trotz verbringen die Deutschen zunehmend Zeit auf digitalen Plattformen. Bei den Messenger-Diensten hat WhatsApp quer durch alle Generationen die Nase vorn, auf Social Media stellt sich das Bild differenzierter dar: Die jüngsten User sind auf TikTok unterwegs, auch Instagram wächst kontinuierlich und ist besonders bei Millennials beliebt. Auf Facebook postet und kommentiert primär die Generation 40 plus. Unabhängig von den Vorlieben der User haben alle Kanäle eines gemeinsam: Social Media ist weitaus mehr als ein virtueller Chatroom – Unternehmen haben das Social-Selling-Potenzial erkannt und nutzen die Plattformen für Marketing und Verkauf. Je unterhaltsamer und vor allem zielgruppenspezifischer Werbetreibende agieren, desto erfolgreicher werden sie sein. Wer diese fünf Trends beherzigt, spielt 2022 oben mit und hat gute Aussichten, die Konkurrenz hinter sich zu lassen.
1. Influencer
Authentische Inhalte und Storytelling steigern die Akzeptanz von Werbebotschaften. Auch wenn Beiträge deutlich als Werbung gekennzeichnet werden müssen, vertrauen Follower „ihren“ Influencern. Der Trend geht zu Micro-Influencern, Accounts mit kleiner bis mittlerer Reichweite, die weniger Kooperationspartner promoten als die Big Player des Kanals. Entscheidend für den Erfolg ist die Wahl der richtigen Influencer. Nur wenn der Account zum Produkt passt und die Zielgruppen authentisch und überzeugend angesprochen wird, ergibt Influencer-Marketing Sinn. Der größte Fehler besteht darin, auf prominente Accounts zu setzen, die keine Beziehung zum Produkt haben und es im falschen Kontext bewerben. Damit Botschaft verstanden und die Follower zum Kauf animiert werden, müssen Account und Zielgruppe matchen.
2. Bewegtbild
Unterhaltung ist das A und O auf sozialen Medien – Reels, TikTok und YouTube faszinieren mit abwechslungsreichen Videos. Je ansprechender die Informationen verpackt sind, desto besser kommen sie an und – das erste Gesetz aller digitalen Maßnahmen – je beliebter, desto höher ist die Reichweite. Statt langer Texte und statischer Bilder überzeugen lustige und leicht verständliche Videos. Peinlich wird es, wenn Werbetreibende an der Zielgruppe vorbei produzieren; eindrucksvolle Beispiele konnten wir im Wahlkampf sehen. Nur lustig und schnell reicht nicht, wenn der Inhalt weder authentisch ist, noch zur Zielgruppe passt.
3. Onlineshop? Social Media!
Jahr für Jahr nimmt der Anteil des stationären Handels am Gesamtvolumen ab, immer mehr Käufe finden online statt. Diesen Trend nutzen die sozialen Medien, Plattformen werden zunehmend zu Marktplätzen. Es war noch nie so leicht, über einen eigenen Facebook- oder Instagram-Shop zu verkaufen. Dieser Weg ist auch für kleinere und mittlere Unternehmen eine Alternative, wenn Kosten und Aufwand für einen Onlineshop gescheut werden. Mit einem Swipe oder Klick werden Produkte direkt aus der Story oder dem Feed in den Warenkorb geschoben. Die Insights verraten Werbetreibenden, welche Produkte gut ankommen – und welche ein Flop sind. Immer wichtiger wird es sein, mit dem Kunden in den Dialog zu treten. Verkaufsgespräche finden über Chats und Bots statt – Fragen müssen möglichst in Echtzeit beantwortet werden, am besten rund um die Uhr.
4. Mobile First
Das Smartphone wir immer mehr zum Allrounder – sowohl beruflich als auch in der Freizeit. Wir sind nahezu 24/7 digital erreichbar und empfänglich für alle Arten von Unterhaltung. Webseiten müssen auf verschiedene Devices optimiert sein, um vom Suchmaschinen-Giganten Google gerankt zu werden. Für ein perfektes Online-Erlebnis muss die Seite schnell laden und das Interface intuitiv verständlich und leicht zu bedienen sein. Nutzer verzeihen weder lange Wartezeiten noch komplizierte Wege.
5. Interaktion
Die Zeiten, in denen ausschließlich die Anzahl der Follower relevant waren, sind längst vorbei. Aktuell ist Interaktion die Währung, in der Erfolg gemessen wird. Reichweite bis hin zur Viralität generieren Inhalte allein durch Interaktion. Wer es versteht, seine Follower zum Kommentieren, Liken und Teilen zu animieren, wird belohnt. Das Geheimnis liegt auch hier im gekonnten Storytelling, authentischen Inhalten und der Fokussierung auf die Zielgruppe. Das Gießkannenprinzip hat ausgedient, Follower möchten gezielt angesprochen werden und sich mit dem Inhalt identifizieren können. Eine Botschaft für alle wird nicht funktionieren. Im Social Web tummeln sich die unterschiedlichsten Interessen und nur die individuell besten Inhalte erhalten eine Reaktion.
Out of the box: Welche Trends sollten wir nicht ganz aus den Augen verlieren?
Augmented Reality gehört die Zukunft, allerdings stagniert der Hype aktuell etwas. Das Warten wird sich lohnen, doch zu den Mega-Trends wird die bahnbrechende Technologie 2022 noch nicht gehören, allein weil es an Reichweite fehlt. Early Birds entwickeln erste Werbestrategien – ein weites Feld, das spannende Optionen bietet.
E-Mail-Marketing war schon mehr als einmal totgesagt, dennoch hält sich dieses Marketing-Instrument hartnäckig. Kein Wunder – trudeln Newsletter doch in schöner Regelmäßigkeit ins eigene Postfach und können jederzeit abbestellt werden. Einfach und komfortabel. Zudem ist Newsletter-Marketing ein günstiges Marketing-Instrument, das keine hohen Investitionen und nur wenig Know-how erfordert.
Printmedien verlieren nach wie vor an Reichweite – so ganz verschwinden Zeitungen, Magazine und Zeitschriften allerdings nicht aus unserem Leben. Das liegt zum einen an der Generation 60 plus, die nach wie vor lieber Papier als ein Smartphone oder Tablet in der Hand hält. Zum anderen haben hochwertige Hochglanzmagazine nach wie vor ihre Berechtigung, z. B. in Form von Reisereportagen, Bildbänden oder im Fashionsegment. Mit Aktualität können analoge Medien nicht punkten. Je nach Zielgruppe und Produkt lohnt es sich auch 2022, einen Teil des Werbebudgets in Print zu investieren.