Employer Branding – So werden Sie ein attraktiver Arbeitgeber
An den meisten Universitäten neigt sich das Semester dem Ende entgegen. Für viele bedeutet es das Ende der Studentenzeit. Eine neue Riege künftiger Arbeitnehmer wird damit auf den Arbeitsmarkt entlassen. AUSGEZEICHNET.ORG nimmt dies zum Anlass, das Thema Employer Branding anzugehen. Dabei geht es natürlich nicht nur darum die Studierenden für sich zu gewinnen, auch wenn Universitäten bei diesem Thema eine Rolle spielen. Qualifizierte Arbeitskräfte sind einer der wichtigsten Bestandteile eines erfolgreichen Unternehmens, wie schon in dem Beitrag Personalmarketing gezeigt wird. Bieten Sie ihnen also einen Grund sich für Ihr Unternehmen zu entscheiden. Wie stärken Sie sich selbst als Marke und wie gestalten Sie die richtige Strategie? Wir zeigen Ihnen in diesem Beitrag worauf es ankommt.
Was ist Employer Branding
Employer Branding lässt sich als Markenbildung für Arbeitgeber übersetzen. Also das eigene Unternehmen als Marke präsentieren und dabei die positiven Eigenschaften hervorheben, um so besonders attraktiv auf zukünftige Arbeitnehmer zu wirken. Das Ziel des Employer Branding ist es die bestmöglichen Arbeitnehmer zu finden und das Unternehmen mit ihnen zu bereichern. Dadurch soll sich von der Konkurrenz abgehoben und schlussendlich ein Wettbewerbsvorteil geschaffen werden. Zusätzlich soll das Employer Branding auch einen nachhaltigen Effekt haben: Die Loyalität der Arbeitnehmer, um so keine qualifizierten Arbeitskräfte zu verlieren. Hierbei werden also zwei grobe Zielgruppen angesprochen: Bewerber und Talente und der bereits bestehende Arbeitnehmerstamm.
Definieren Sie, was für eine Marke Ihr Unternehmen sein soll
Wenn es darum geht die eigene Marke zu definieren, sollten Sie sich zuerst folgende Fragen stellen: Warum ist mein Unternehmen für Arbeitnehmer attraktiv, was bietet es? Was macht uns einzigartig? Findet auch die von uns favorisierte Zielgruppe der Arbeitnehmer uns attraktiv? Und wie können wir diese am besten erreichen?
Identifizieren Sie nicht nur Ihre Zielgruppe, sondern auch Stärken und Schwächen. Sammeln Sie Ihre Benefits, gestalten und tragen Sie diese auf dem passenden Weg an Ihre zukünftigen Mitarbeiter heran. Das Werbewirksamkeitsprinzip AIDA lässt sich auf die Bewerbersuche ummünzen und erweitern. Kreieren Sie eine Strategie, die Aufmerksamkeit schafft (Awareness). Formen Sie Ihre eigene Marke und wecken Sie damit Interesse (Interest), dieses soll zur Interaktion mit Ihnen führen (Desire) und schlussendlich zum Einstellungsprozess (Action). Abschließend ist das Ziel, eine nachhaltige Verbindung zu erzeugen (Loyalität).
Bevor es aber zu den Talenten und Bewerbern geht, stellen Sie sicher, auf welcher Grundlage Sie arbeiten: Zu Beginn heißt es also ein gesundes Arbeitsklima zu schaffen, um zufriedene Mitarbeiter zu haben, die Sie bewerten. Es sind Ihre Fachkräfte, die das Unternehmen am besten kennen und ehrliches Feedback geben. Lassen Sie sich von diesen bewerten und zählen Sie auf ihre Meinung. Je besser die Bewertung, desto gestärkter geht die Marke daraus hervor. Aber schrecken Sie auch vor Kritik nicht zurück. Nutzen Sie diese für sich, setzen Sie sie um und zeigen Sie sich als Arbeitgeber, der seine Mitarbeiter ernst nimmt. So bleiben Sie glaub- und vertrauenswürdig. Gleichzeitig entstehen durch dieses Image nachhaltigere Verbindungen zu Ihren Mitarbeitern.
Wie kommunizieren Sie nach außen?
Fangen Sie im Kern an und arbeiten Sie sich dann nach außen. Was ist die Botschaft, die Ihr Unternehmen verbreiten möchte? Gibt es eine Unternehmenskultur? Welchen Leitfäden folgen Sie? In einem Imagefilm können Sie diese visualisieren und Ihre Mitarbeiter als Markenbotschafter einsetzen. Wichtig ist dabei nicht primär die Qualität des Videos, sondern die Aussagen, die Sie treffen. Seien Sie authentisch. Heben Sie Ihre Stärken hervor, machen Sie aber keine falschen Versprechungen. Wichtig sind der Ist-Zustand und das Ziel, dass Sie verfolgen. Können Sie die Erwartungen, die Sie durch ein solches Video schaffen nicht erfüllen, bricht der zweite Grundstein des Employer Brandings, die Loyalität, weg. Ihre gewünschten Mitarbeiter gewinnen Sie im Zweifel nur kurz für sich. Als zusätzliches Plus erreicht der Imagefilm nicht nur potenzielle Arbeitnehmer, sondern auch Kunden.
Mithilfe von Social Media-Plattformen gehen Sie noch einen Schritt weiter und können sich eine enorme Reichweite aufbauen. Hier können Sie Geschichten aus dem Unternehmen erzählen aber auch zukünftige Jobanwärter noch näher hinter die Kulissen blicken lassen als bei einem Imagefilm. Der Nutzer bekommt eine genaue Vorstellung, wie der Job aussehen kann, statt nur geschriebener Sätze in Stellenausschreibungen. Die Gestaltungsmöglichkeiten sind vielfältig und flexibel. Wo der Imagefilm einen Gesamtüberblick schafft, können Sie auf den Plattformen mehr ins Detail gehen. Die Kommunikation ist nicht mehr einseitig, sondern öffnet sich. Der Nutzer ist damit nicht nur Betrachter, sondern auch Kritiker, Fragensteller und somit selbst involviert. Dadurch steigern Sie das Engagement mit Ihrer Marke und werden nahbar.
Apropos Nähe: Welche Bindungen sind besser, als jene, die von Beginn an gefördert werden? Setzen Sie also auf Förderung. Dabei geht es um mehr als einfache Praktika. Werkstudenten haben den Vorteil, dass sie das Unternehmen schon im Lernprozess kennenlernen und meist noch unbefangen an die Arbeit herangehen. Durch den Input aus der Uni gibt es hier die Möglichkeit auch voneinander zu lernen. Sie bereiten diese jungen Menschen nicht nur auf die Arbeitswelt vor, sondern prägen sie auch mit Ihren Herangehensweisen und Abläufen. Sie haben so die Möglichkeit sich Ihre gewünschten Mitarbeiter in gewisser Weise selbst zu formen. Durch diese Lernprozesse entsteht auch eine Bindung an das Unternehmen, die Sie nutzen können, um sich so eine Fachkraft zu erhalten. Kooperieren Sie also auch mit Universitäten oder Jobmessen und machen Sie früh auf sich aufmerksam.
Zusätzlich können Goodies helfen das Unternehmen interessant zu machen. Wieder ist das Ziel glaubwürdig zu bleiben. Unterstützt dieses Goodie Ihre Firmenkultur? Kann es regelmäßig genutzt werden? Lässt sich für die Mitarbeiter ein wahrer Mehrwert erkennen? Staffeln Sie von nützlich zu „nice to have“. Während der Zuschuss zur Fahrkarte einen hohen Attraktivitätswert hat, liest sich der Kicker in der Stellenausschreibung einfach nur schön. Überlegen Sie sich auch: Wie familienfreundlich oder Haustierfreundlich will ich mein Unternehmen gestalten. Gibt es eine Kita, Home-Office oder dürfen Tiere mit ins Büro. In welche Vorteile lohnt es zu investieren und was hebt Sie bestenfalls von Mitbewerbern ab? Oft sind es Kleinigkeiten, die zu einer Entscheidung für oder gegen ein Unternehmen führen.
Fazit
Beim Employer Branding geht es nicht um eine einmalige gute Erfahrung, sondern um eine langfristige Mitarbeiterbindung durch den Ausbau eines eigenen positiven Images. Das Ziel ist es einer nachhaltigen Strategie nach- und damit langfristige Bindungen einzugehen. Arbeiten Sie von innen nach außen. Wenn die Basis stabil steht, können Sie sich für den Markt öffnen. Auf einem sicheren Grundgerüst lässt sich die Marke ausbauen und bricht nicht in sich selbst zusammen. Außerdem: Ehrlichkeit bewährt sich. So gewinnen Sie das Vertrauen der Zielgruppe. Mehr ist nicht immer gleich besser. Repräsentieren Sie lieber weniger Werte und Goodies, stehen Sie dafür aber zu 100% hinter diesen. Damit bleiben Sie glaubwürdig.