Content Marketing überzeugt durch Glaubwürdigkeit
Klassische Werbung wirkt für viele zu aufgesetzt und zielt zu offensichtlich auf die Vermarktung eines Produktes ab.[1] Kunden sehen hierbei keinen Mehrwert und wenden sich vermehrt von Werbung ab, auch durch Adblocker. An dieser Stelle greift das Content Marketing, welches zielgruppenorientiert einen klaren Mehrwert bieten will. In diesem Beitrag geben wir Ihnen eine kurze Einführung in das wichtige Thema des Content Marketing. Wir erläutern, warum sich Content Marketing an einer besonders großen Glaubwürdigkeit erfreut und thematisieren den Unterschied zwischen Content Marketing und Journalismus. Abschließend geben wir Ihnen noch wertvolle Tipps, wie Sie Ihre eigene Glaubwürdigkeit sichern können.
Was ist Content Marketing?
Content Marketing (zu Deutsch: Inhaltsmarketing) gehört als Teildisziplin des Marketings zur Kommunikationsstrategie eines Unternehmens. Dabei werden Inhalte erstellt, die nicht primär werblich sind, sondern für Probleme und Bedürfnisse der Zielgruppe relevant sind und somit einen klaren Mehrwert liefern. Durch hochwertige Informationen soll die Positionierung der Marke verbessert, die Markenbekanntheit gesteigert und das Vertrauen von Kunden gewonnen werden.
Der erstellte „Content“ kann dabei ganz unterschiedliche Formen haben, wie beispielsweise Blogbeiträge, Tutorials, Ratgeber, Infografiken, Umfragen/Studien, Whitepaper, eBooks und vieles mehr.
Um die Ziele des Content Marketings zu erreichen und das Image eines Unternehmens (bzw. einer Marke oder eines Produktes) zu steigern, wird eine Content Marketing Strategie eingesetzt.
Lesen Sie hierzu auch: So entwickeln Sie eine Content Marketing Strategie
Content Marketing erfreut sich besonderer Glaubwürdigkeit
In einer Studie eines Marktforschungs- und Beratungsinstitut aus dem Jahr 2017 wurde die Auffassung verschiedener Werbeformen genauer untersucht. Es erfolgte eine Befragung von über 1.000 Bundesbürgern zwischen 18 und 65 Jahren. Die untersuchten Werbeformen waren Content Marketing, Influencer Marketing, Werbung vor YouTube-Videos, Pop-up-Werbung im Internet sowie klassische Printanzeigen.
Content Marketing wurde dabei als positiver eingestuft als die meisten anderen Werbeformen. Lediglich Printanzeigen erlangen eine höhere Akzeptanz. Bei einer optimalen Abstimmung der Inhalte auf den gewählten Kommunikationskanal sowie die Zielgruppe kann das Content Marketing einen erheblichen Mehrwert erschaffen. Diese Umstände führen dazu, dass diese Werbeform unter anderem als sympathisch, glaubwürdig und seriös bezeichnet wird.
Zwar kann Content Marketing durch diese Studie nicht grundsätzlich über andere Disziplinen des Marketings gestellt werden, jedoch erfreut es sich deutlich größerer Akzeptanz als beispielsweise Werbung vor YouTube-Videos. Denn während ganze 70 Prozent von YouTube-Werbung und 83 Prozent von Pop-ups genervt sind, liegt der Anteil bei Content Marketing lediglich bei 30 Prozent.
Naheliegend für die vorhandene Akzeptanz ist wohl der gebotene Mehrwert. Während andere Werbeformen lediglich den Verkauf eines Produktes ansteuern, beantwortet Content Marketing für die Zielgruppe wichtige Fragen und schafft somit Vertrauen. Allerdings stellt die Studie ebenso fest, dass es einen grundlegenden Wunsch zur Kennzeichnung der Werbung gibt – auch bei Content Marketing.
Content Marketing vs. Journalismus
Immer wieder wird Content Marketing mit Journalismus verglichen oder gar gleichgestellt. Einige Aspekte der beiden Disziplinen sind dabei tatsächlich identisch, jedoch gibt es ebenso erhebliche Unterschiede. Das Missachten dieser Unterschiede führt dabei dazu, dass für den Nutzer nicht mehr erkennbar ist, ob es sich um einen journalistischen Artikel oder doch um Werbung handelt. Die Grenzen verschwimmen und Journalismus droht an Glaubwürdigkeit zu verlieren, was folglich auch ein schlechtes Licht auf Content Marketing werfen kann. Im Folgenden sollen die beiden Disziplinen daher gegenübergestellt und der wesentliche Unterschied herausgearbeitet werden.
Sowohl im Content Marketing als auch in journalistischen Formaten werden bestimmte Themen mit Fachwissen aufgearbeitet und faktenbasiert wiedergegeben. Auf beiden Seiten steht dabei der Mehrwert für den Leser im Mittelpunkt. Außerdem können journalistische Darstellungsformen, wie Interviews oder auch Reportagen, auch im Rahmen des Content Marketings auftreten.
Der wesentliche Unterschied liegt in der Zielsetzung der Disziplinen. Journalismus will bestimmte Themen an die Öffentlichkeit bringen und so eine Auseinandersetzung mit der Thematik sowie eine öffentliche Kommunikation ermöglichen. Und obwohl dies auch im Content Marketing erreicht werden kann, ist das eigentliche Ziel eben doch werblicher Natur. Die aufbereiteten Informationen sollen zur Kundengewinnung und Kundenbindung beitragen.
Wie Sie die Glaubwürdigkeit sicherstellen
Haben Nutzer das Gefühl, dass zu offensichtlich etwas verkauft werden soll, entwickeln sie eine Abwehrhaltung. Dies spiegelt sich auch in der Nutzung von Adblockern wider: Auf Desktops nutzten 2019 knapp 30% einen Adblocker, auf Smartphones belief sich der Prozentsatz auf knapp 11% – Tendenz auf beiden Gerätetypen steigend.[2] Content Marketing bietet Ihnen die Möglichkeit durch glaubwürdige und relevante Inhalte für Ihre Marke und Ihr Produkt zu werben – ohne den Verbraucher zu nerven. Daher möchten wir Ihnen abschließend ein paar Tipps an die Hand geben, mit denen Sie Ihr Content Marketing optimal umsetzen können.
Nutzen Sie eine leicht zu verstehende Sprache
Bestimmt kennen auch Sie typische Marketing-Begriffe, die dafür sorgen, dass ein Produkt oder eine Dienstleistung besonders einzigartig und toll wirken soll. Im Content Marketing sollten Sie von diesen absehen. Verwenden Sie dahingegen eine für Ihre Zielgruppe klar verständliche Sprache. Kommunizieren Sie, wie Sie es mit einem Freund tun würden. Auf den Kunden hat dies eine besonders positive Wirkung, da es authentisch und vertraut ist.
Halten Sie Ihre Produkte und Ihr Unternehmen möglichst heraus. Achten Sie gänzlich darauf, dem Leser einen deutlichen Mehrwert zu bieten. Ihr Text sollte auch von Leuten verstanden werden, die kein Fachwissen besitzen. Binden Sie Bilder ein, die die gegebenen Aussagen unterstreichen.
Nutzen Sie diese Möglichkeit um Ihren Content auch in Hinblick auf andere Aspekte zu optimieren.
Stellen Sie ehrliche Daten zur Verfügung
Zahlen und Fakten zu verwenden, um die gelieferten Informationen zu unterstreichen, ist ein sehr guter Anfang. Sie zeigen Ihren Lesern dadurch, dass das Thema klar recherchiert wurde und bestätigen die genannten Informationen mit etwas Greifbarem.
Allerdings sollten Sie hierbei auch ehrlich bleiben. Verzichten Sie auf das gezielte Einfärben und Raussuchen von Informationen, um Ihre Thesen zu bestätigen. Legen Sie Studienergebnisse möglichst vollständig dar und präsentieren Sie auch Kritik. Einem möglichen Dialog sollten sie offen gegenüberstehen und auf die Bedenken der Zielgruppe eingehen.
Vermitteln Sie Praxiswissen
Ihre Inhalte können qualitativ hochwertig sein und trotzdem nicht angenommen werden. Handelt es sich nur um ‚langweilige‘ Theorie, ist ein Thema für Ihre Zielgruppe oft nicht greifbar. Geben Sie konkrete Tipps und Handlungsempfehlungen und machen Sie die Inhalte durch Praxisbezug anschaulicher. Nutzen Sie hierzu auch Beispiele und wenn es sich anbietet entsprechende visuelle Elemente. Besonders Infografiken, Skizzen oder kurze Erklärvideos eignen sich oft sehr gut zum Verständnis.
Fazit
Bestimmte journalistische Arbeitsweisen können im Content Marketing optimal angewandt werden. So können Sie Ihrer Zielgruppe relevante Informationen liefern, die einen klaren Mehrwert bieten. Auf längere Sicht können Sie so Ihre Reichweite steigern, neue Kunden gewinnen und Vertrauen zu bestehenden Kunden aufbauen. Auch Ihr Markenimage kann durch die gesteigerte Glaubwürdigkeit verbessert werden. Setzen Sie den Fokus ganz klar auf Ihre Zielgruppe und seien Sie stets ehrlich, um mit Content Marketing Erfolg zu haben.
[1] HEUTE UND MORGEN: Was die Verbraucher von Content Marketing halten (2017)
[2] HORIZONT: Jeder dritte deutsche Internetnutzer nutzt Adblocker (2018)